Die Villa während der Kriegsjahre und den ersten Nachkriegsjahren
Im 1. Weltkrieg musste Battista, Vater von drei Söhnen an die Front. Batista, damals schon 45 Jahre alt, war kurze Zeit am Col di Lana, an der heiß umkämpften Dolomitenfront. Alle drei Söhne waren ebenfalls im Krieg, der Jüngste war erst 18 Jahre alt.
In den Kriegsjahren 1915-1916 wohnte ein Teil des österreichischen Generalstabs in der Villa. Es waren Ingenieure und Geometer, die für den Bau der Grödner Bahn im Abschnitt der Gemeinde St. Ulrich verantwortlich waren. Etwa sieben Männer schliefen im zweiten Stock der Villa Venezia.
Mitte der 20er Jahre gab es so wenig Arbeit für Holzbildhauer, dass der alternde und bereits kranke Batista nur die Möglichkeit hatte, kleine Kruzifixe und kleine Figur aus Holz zu schnitzen. Zwei der ältern Söhne, Luis und Oswald, wanderten aus, um in benachbarten Staaten Mitteleuropas Arbeit als Bildhauer zu suchen. Luis zog nach Köln und arbeitet dort einige Jahre als Steinbildhauer am Kölner Dom. Der etwas jüngere Oswald zog auch einige Jahre ins Ausland. Dann vermählte sich mit Hanny Vinatzer de Franzl Sarteur. Er arbeitete als einziger Bildhauer der Familie Moroder de Trinadeianesc in der Werkstatt des Vaters an der Südseite der Villa. Der Sohn Konrad wohnte in der Villa Venezia, der Lebensstandard war sehr einfach. Konrad arbeitet nach 1927 in den beiden Tischlerwerkstätten, die sich an der Südseite der Villa befanden. Er schuf, meist allein, schöne Möbel. Er war ein sehr fleißiger, geschickter und vielseitiger Handwerker. Wie alle seiner Brüder war auch Konrad mit den Werkstoff Holz aufs engste verbunden und dies ein Leben lang.
Von den 1920er bis zu den 1950er Jahren bestand links von der Wohnungstür im ersten Stock, in der einstigen Wohnung des Batista und der Trina, eine kleine holzgetäfelte Stube, „Pitla Stua“ (kleine Stube) genannt. Diese diente einst den vielen Söhne und Töchter des Batista als Musikraum sowie als Lokal, in dem die vielen Instrumente abgestellt werden konnten.