Der "aufmüpfige" Sohn des Adlerwirtes

Ein Wiedertäufer in St. Ulrich
Gab es auch in St. Ulrich Wiedertäufer?

Ja, mindestens einen! Piere Walpot war Sohn des Adler Wirtes in St.Ulrich. Auch er floh nach Mähren, wo er die Tiroler Wiedertäufer anführte und bis zu seinem Tod im Jahre 1578 lebte.

 


Wer waren die Wiedertäufer?

Die Wiedertäufer waren eine religiöse Gemeinschaft, die um 1520 in Zürich entstand. Unter Jakob Huter bildete sich auch in Tirol eine starke Gruppe der Wiedertäufer. Sie nannten sich so, weil sie die Kindstaufe nicht anerkannten und die Erwachsenen wieder tauften. In ihrer Gemeinschaft gab es kein Privateigentum, die Ernte wurde aufgeteilt, sie verstanden sich als Brüder und waren gegen jeden bewaffneten Kampf. Die Wiedertäufer wurden auch in Tirol blutig verfolgt.

An die 6000 Anhänger flohen seit 1529 nach Mähren. Jakob Huter wurde1536 in Innsbruck zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Noch heute gibt es in den USA an die 10.000 sogenannte "Huterische Brüder", die an ihrer Lehre festhalten und immer noch den Tiroler Dialekt und das alte Brauchtum pflegen.

Quellen:

-Forcher, Michael, Tirols Geschichte in Wort und Bild, Seite 79

-Richebuono, Bepe, Pitla storia di Ladins dla Dolomites, Seite 71

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