WO IST DIE BADEWANNE?

Ein Bergbauernhof vor 500 Jahren

Der Hof Fëur liegt am vorgeschichtlichen Höhenweg Troi Paian auf 1700 m Höhe unweit von der heutigen Mittelstation der Secëda-Seilbahn. Kaum zu glauben, dass man auf dieser Höhe noch etwas anbauen konnte, aber der Hof war damals tatsächlich ganzjährig bewirtschaftet. Die Umrisse der ehemaligen Äcker sind heute noch ersichtlich.

Der Hof besteht aus einem Wohnhaus und dem Wirtschaftsgebäude (Stall und Stadl)

Das Wohnhaus hat weder eine Haustür noch einen Hausgang. Von der luftigen Vorlaube, wir würden sie heute Terrasse nennen, führt je eine Tür in den Herdraum, wir würden ihn Küche nennen, und eine in die Stube.

 

 

Die getäfelte Stube wirkt richtig gemütlich: gemauerter Ofen, der von der Küche aus geheizt werden kann, Ofenbank, Eckbank, großer quadratischer Tisch und ein Schrank.

Der Herdraum war ein hoher,bis unters Dach reichender kaminloser Raum. Der Steinherd stand wohl frei in der Mitte.

Wo schliefen die Menschen ?

Schlafkammer gibt es keine, also mussten sie wohl im anliegenden Heustadel schlafen.

Badewanne haben wir übrigens auch keine gefunden, genau so wenig wie eine Toilette. Ihre Notdurft verrichteten die Menschen in einem Plumpsklo, das am Stadl angebracht war, und den Luxus eines Vollbades leistete man sich vielleicht einmal im Jahr in einem Holzfass, das man zu diesrem Zweck in der Küche aufstellte.

 

Stube der Fëur- Schwaige, Ölbild von Josef Moroder- Lusenberg, 1880

(Quelle: Rudolph- Greifenberg, Alpine Baukultur in Südtirol, S. 32-33)

 

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