Interview
an Aarons Vater
Als Kind habe ich einfacher als jetzt gegessen, denn es gab nicht so viel Auswahl.
Wir aßen viele traditionelle Gerichte, wie z.B.: „Grosti“
(= Krapfen), Schlutzkrapfen, Knödel aller Art, Nudeln hingegen
gab es nur selten. Obst und Gemüse gab es eigentlich nur in den
entsprechenden Jahreszeiten. Einkaufen ging man nur in Geschäften
im eigenen Dorf, diese lieferten bei größeren Mengen nach
Hause. Einkaufen ging man zwei-drei Mal pro Woche. Meine Eltern hatten
eine Frühstückspension, deswegen wurde das frische Brot täglich
geliefert und der restliche Bedarf wurde direkt im Dorf gedeckt. Es
gab kaum größere Supermärkte. Mein Vater holte die Milch
direkt vom Bauern und wir holen sie auch jetzt immer noch direkt vom
Bauern.
Interview
an Aarons Mutter
Ich habe eigentlich doch ziemlich ähnlich gegessen. Ich kann mich
daran erinnern, dass meine Mutter viel Marmelade eingekocht hat und
im Sommer sehr viel Obst eingeweckt hat: z.B. Zwetschgen, Aprikosen,
Pfirsiche und Birnen. Dadurch konnte man auch im Winter Obst essen,
denn es gab wenig frisches Obst. Vollkornprodukte und BIO-Produkte kannte
man nicht, in dem Sinn hat man vielleicht weniger gesund gegessen. Wir
wohnten gegenüber der Bäckerei „Frisch“, so konnten
wir täglich Eier, Milch, Sahne, Brot usw. kaufen. Eine Zeit lang
brachte der Bauer vom Minerthof die Milch mit einem kleinen Dreiradele
zu uns ins Haus. Größere Mengen jedoch kaufte meine Mutter
in Bozen oder Brixen.
In St. Ulrich gab es zu meiner Zeit keine Lebensmittelläden, wo man alles kaufen
konnte (Fleisch, Brot, Fisch). Die Lebensmittel waren viel weniger
verpackt und also sehr frisch. Ich kann mich erinnern, dass es überhaupt
keine Plastikflaschen gab. Wasser kaufte überhaupt niemand, was
heute schon recht oft vorkommt.