So aß man vor 30-40 Jahren

 

Interview an Aarons Vater


Als Kind habe ich einfacher als jetzt gegessen, denn es gab nicht so viel Auswahl. Wir aßen viele traditionelle Gerichte, wie z.B.: „Grosti“ (= Krapfen), Schlutzkrapfen, Knödel aller Art, Nudeln hingegen gab es nur selten. Obst und Gemüse gab es eigentlich nur in den entsprechenden Jahreszeiten. Einkaufen ging man nur in Geschäften im eigenen Dorf, diese lieferten bei größeren Mengen nach Hause. Einkaufen ging man zwei-drei Mal pro Woche. Meine Eltern hatten eine Frühstückspension, deswegen wurde das frische Brot täglich geliefert und der restliche Bedarf wurde direkt im Dorf gedeckt. Es gab kaum größere Supermärkte. Mein Vater holte die Milch direkt vom Bauern und wir holen sie auch jetzt immer noch direkt vom Bauern.

 

 

Interview an Aarons Mutter


Ich habe eigentlich doch ziemlich ähnlich gegessen. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mutter viel Marmelade eingekocht hat und im Sommer sehr viel Obst eingeweckt hat: z.B. Zwetschgen, Aprikosen, Pfirsiche und Birnen. Dadurch konnte man auch im Winter Obst essen, denn es gab wenig frisches Obst. Vollkornprodukte und BIO-Produkte kannte man nicht, in dem Sinn hat man vielleicht weniger gesund gegessen. Wir wohnten gegenüber der Bäckerei „Frisch“, so konnten wir täglich Eier, Milch, Sahne, Brot usw. kaufen. Eine Zeit lang brachte der Bauer vom Minerthof die Milch mit einem kleinen Dreiradele zu uns ins Haus. Größere Mengen jedoch kaufte meine Mutter in Bozen oder Brixen.
In St. Ulrich gab es zu meiner Zeit keine Lebensmittelläden, wo man alles kaufen konnte (Fleisch, Brot, Fisch). Die Lebensmittel waren viel weniger verpackt und also sehr frisch. Ich kann mich erinnern, dass es überhaupt keine Plastikflaschen gab. Wasser kaufte überhaupt niemand, was heute schon recht oft vorkommt.